Kritik an Heraufsetzung des Alters
Feuerwehr beginnt 125-jähriges Jubiläum mit einem geselligen Nachmittag der Altersabteilungen
Rund 600 Männer aus den Alters- und Ehrenabteilungen der 24 Feuerwehren im Kreis Steinfurt sorgten am Donnerstag, 14.09.2017, für einen standesgemäßen Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr Wettringen. Auf Einladung des Kreisfeuerwehrverbandes nahmen sie im geschmückten Festzelt auf den Aawiesen am Haverkamp Platz und genossen den geselligen Nachmittag mit einigen Reden, dazu Kaffee und Kuchen.
Für die gelungene Ausrichtung der jährlichen Großveranstaltung ernteten die Kameraden im Hiärtken allseits Lob. Manfred Kleine Niesse, Vorsitzender des Verbands der Feuerwehren im Kreis Steinfurt, übernahm die Begrüßung der vielen Ehrenamtlichen, manche über 90 Jahre alt, und sprach seine Anerkennung für die „hervorragende Organisation" aus. In seiner Rede nahm er kritisch Stellung zur Heraufsetzung des Alters für den Eintritt in die Ehrenabteilung - von 60 auf 67 Jahre. „Wer kann denn noch im Alter von 65 Jahren mit dem Atemschutzgerät eingesetzt werden?", stellte er eine eher rhetorische Frage. Faktisch werde durch die Heraufsetzung ein Trugbild für die Wehren erreicht, nämlich dass es eine zahlenmäßig beachtliche Wehr gibt. „Die Zahl sagt aber nichts über die Schlagkraft einer Wehr aus." Am anderen Ende der Altersskala sprach sich Kleine Niesse sehr für die Bildung von Kinderfeuerwehren aus. Zwei gebe es im Kreis, eine davon in Altenberge. Vor Jahren habe man über diese Idee noch lächelnd den Kopf geschüttelt, heute erkenne man mehr und mehr deren Bedeutung an und „wie wichtig es ist, bereits die Kinder für die Feuerwehr zu interessieren".
Wettringens Wehrführer Werner Henrichsmann freute sich über die große Beteiligung der Ehrenabteilungen und auch über die Zusage von 16 Wehren, am Sonntag an dem großen Umzug teilzunehmen. Er gab nochmals das Programm bekannt und trug später den Jahresrückblick des verhinderten Kreisbrandmeisters Ralph-Raphael Meier vor, dessen Vertreter er ist.
Landrat Klaus Effing übermittelte die Grüße des Kreises und verwies darauf, dass die Teilnahme von Kreisdirektor Sommer und vieler Amtsträger aus dem Bereich der Feuerwehr bekunde, welche Wertschätzung der Feuerwehr gelte. „Es ist schön, dass wir uns auf unsere Feuerwehr immer verlassen können und ihr auch in Zukunft vertrauen können. Sie sind echte Vorbilder ehrenamtlichen Einsatzes", sagte er.
Bürgermeister Berthold Bültgerds dankte der Wettringer Feuerwehr als Gastgeber, dem Festwirt, dem Musikzug und allen Helfern. In seiner Rede bescheinigte er den Mitgliedern der Alters-und Ehrenabteilungen: „Sie haben freiwillig und uneigennützig wertvollen Dienst für den Nächsten und die Allgemeinheit im Kreis geleistet. Das kann man Ihnen nicht hoch genug anrechnen." Und viel Beifall bekam er für seine Schlussworte:
„Sie sind immer noch Feuerwehrkameraden, wenn auch außer Dienst. Denn: Einmal Feuerwehrkamerad, immer Feuerwehrkamerad."
Bericht: Göcke / MV
Bild: Verband der Feuerwehren im Kreis Steinfurt