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Neue Wehrführung: tatkräftig bodenständig

Nachwuchs wie Erfahrung im Fokus

Es ist ein Ehrenamt, aber eben auch kommunale Pflichtaufgabe und mehr als nur eine verantwortungsvolle Angelegenheit: Eine gut aufgestellte und funktionierende Feuerwehr ist elementar. Wie sich die neue Wehrführung die Zukunft der Wehr im „Hiärtken“ vorstellt und welche Akzente die neuen Amtsträger setzen wollen, wurde bereits beim Feuerwehrfest am Samstagabend erkennbar.

Von Jens Keblat / MV

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Schulterklappen-Wechsel dank Bürgermeister Berthold Bültgerds und Amtskollege Thomas Brünen: Neu ernannt wurde auch Stellvertreter Florian Füssner. Den neuen Leiter der Wehr, Thomas Henrichsmann (l.), freut’s.Keblat | Foto: Jens Keblat

Nachdem aus dem Wechsel an der Spitze der Wehrführung kurzerhand ein kostenneutrales Wechseln silberfarbener Schulterklappen wurde und Thomas Henrichsmann offiziell die Nachfolge von Christoph Remki angetreten hatte, präsentierte er sich erstmalig als Leiter der Feuerwehr – auffallend bodenständig und pragmatisch: „Ich bin schon sehr ehrfürchtig. Wenn man sich anschaut, was meine Vorgänger aufgebaut haben, dann muss sich die großen Fußstapfen erst einmal reinwachsen.“

Besonders erleichtert sei er über die Stellvertreter Thomas Brünen und Florian Füssner: „Auf ihre Unterstützung kann ich mich wirklich freuen und auf die Zusammenarbeit zählen. Allein der Gedanke daran beruhigt mich ein wenig. Denn eine Feuerwehr zu führen, ist kein Ein-Mann-Job. Wir drei haben junge Familien und die dürfen bei der Arbeit nicht auf der Strecke bleiben.“ Auch deshalb, aber vor allem weil ihm eine Führung auf Augenhöhe am Herzen liegen, wolle er nicht mit großen Versprechungen aufwarten: „Mein Ziel ist eigentlich einfach: Das, was funktioniert, erhalten und weiterführen. Wir haben eine starke Wehr mit engagierten Leuten – so etwas ist keine Selbstverständlichkeit.“

Erfahrene sollen sich weiter Zuhause fühlen

Das Vertrauen innerhalb der gesamten Wehr habe sich im Rahmen jahrelanger Arbeit entwickelt, daran wolle er tatkräftig anknüpfen. Wichtig dabei: der Blick auf die Nachwuchsförderung. Henrichsmann: „Wir müssen darauf achten, dass die jungen Leute den Weg zu uns finden und auch bleiben.“ Feuerwehr lebe vom frischen Wind und der Erfahrung langjährig aktiver Frauen und Männer. „Gleichzeitig werden wir auch die Modernisierung vorantreiben, aber mit Maß und Ziel“, sagte Henrichsmann, denn „neue Technik und Lehrmeinung sollen helfen, aber nicht abschrecken. Das Feuer haben wir doch immer irgendwie ausbekommen – egal ob mit Sprühstrahl wie früher oder mit Vollstrahl, wie es heute in der Empfehlung steht.“ Sein Wunsch: „Ich möchte, dass sich auch die erfahrenen Kameraden weiter zuhause fühlen und niemand denkt, er müsse erst einen Computer-Kurs machen, um eine Pumpe zu bedienen.“

Für den erfahrenen Feuerwehrmann klar: „Auch dass wir eine freiwillige Feuerwehr sind, darf nicht in Vergessenheit geraten. Natürlich müssen wir gut ausgebildet sein, aber Überforderung kann ein Faktor der Demotivation sein“, sagte Henrichsmann weiter. Weil kein Gerät der Welt eine gute Kameradschaft ersetzen könne, formulierte der mit 40 Jahren noch vergleichsweise junge Wehrführer seine Vision für die Wettringer abschließend so: „Ich wünsche mir, dass wir weiter eine gemeinschaftliche, bodenständige und herzliche Truppe bleiben, die füreinander da ist; im Einsatz und Alltag.

Ähnliche Worte fand der neu ernannte stellvertretende Wehrführer Florian Füssner. Er rückte neben der Einsatzabteilung auch Laienspielschar, Musikzug und Ehrenabteilung in den Fokus, wie er es vom früheren Stellvertreter Mathias Krümpel gelernt habe: „Ihr seid ein enorm wichtiger Bestandteil unserer Gemeinschaft. Wir werden euch bestmöglich unterstützen.“ Dafür sei es wichtig, die Rahmenbedingungen der Wehr zu erhalten, sagte Füssner (35), der mit seiner Ernennung eine Blitz-Karriere innerhalb der Wehr hingelegt hat.