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Gasgeruch: 27 Personen evakuiert

Einsatz im Bereich Prozessionsweg/Lükenstiege
Im Kanalsystem im Wettringer Industriegebiet hat die Feuerwehr am Samstag eine hohe Konzentration an Schwefelwasserstoff gemessen. 27 Anwohnerinnen und Anwohner mussten evakuiert werden.
Bericht: Sebastian Kröger / MV
Foto: Michel Fritzemeier / MV
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In den Kanälen haben die Einsatzkräfte gemessen.
Ein starker Gasgeruch aus dem Abwasserkanal im Wettringer Industriegebiet hat am Samstag für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. 27 Anwohnerinnen und Anwohner von Industrie- und Prozessionsweg mussten ihre Wohnungen verlassen. Messungen hatten ergeben, dass sich Schwefelwasserstoff im Kanal gebildet hatte. Nach fünf Stunden war der Einsatz beendet.
Fünf Stunden Einsatz
Gegen 16 Uhr kam schließlich die Entwarnung: Die finalen Messungen zeigten nur noch geringe Werte für das Gas, das in entsprechend hoher Konzentration giftig und explosiv sein kann. Fünf Stunden zuvor, um kurz vor 11 Uhr, hatten Anwohner die Feuerwehr Wettringen alarmiert: Sie hatten Gasgeruch wahrgenommen. Die Einsatzkräfte machten sich auf die Suche nach der Quelle, suchten mit mehreren Trupps die Grundstücke mehrerer Firmen im Industriegebiet ab. Dann stand fest: Der Gasgeruch kam aus der Kanalisation.
Die Messungen schlugen hier auf Schwefelwasserstoff an. „In einigen Schächten hatten wir hohe Messwerte“, sagte Einsatzleiter Mathias Krümpel von der Feuerwehr Wettringen. Weitere Messtrupps wurden alarmiert, Feuerwehrleute aus Rheine, Neuenkirchen und Ochtrup unterstützten. Auch der Fachberater „ABC“ (für atomare, biologische und chemische Gefahren) aus Ibbenbüren kam hinzu. Der Einsatzleitwagen (ELW 2) der Feuerwehrtechnischen Zentrale rückte ebenfalls nach Wettringen aus. „Über diesen ist eine bessere Koordination der einzelnen Einsatzbereiche möglich“, sagte Kreisbrandmeister Raphael-Ralph Meier.
Die betroffenen Straßenabschnitte wurden abgesperrt, die Kanalisationsabschnitte mittels Ventilatoren gelüftet. Das kontaminierte Wasser, etwa acht Kubik, werde von einer Spezialfirma entsorgt, erläuterte Meier. 27 Anwohnerinnen und Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK betreuten sie im Gerätehaus.
Am Nachmittag zeigten die Messungen dann nur noch geringe Werte des übel riechenden Gases, so dass die Anlieger in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Für die Feuerwehr ist der Einsatz damit abgeschlossen: „Sollten wieder starke Gerüche auftreten, wären erneute Messungen nötig“, sagte Krümpel.
Ursache unklar
Warum es zu der Schwefelwasserstoff-Bildung kam, ist unklar. „Möglicherweise ist es durch Fäulnisprozesse im Kanal entstanden“, sagte Bürgermeister Berthold Bültgerds, der am Samstag ebenfalls vor Ort war – und bilanzierte: „Als Bürgermeister bin ich dankbar, dass die freiwilligen Helfer hier an einem Samstag zur Stelle sind. Und ich bin froh, dass zu keiner Zeit Gefahr für Leib und Leben bestand.“