Thomas Henrichsmann, Thomas Brünen und Florian Füssner sind die künftige Führung der Wettringer Feuerwehr.

Die neue Wehrführung: Brünen, Henrichsmann, Füssner.
Foto: Fabian Kronfeld
„Es sind große Fußstapfen, in die man tritt. Und das in einer Zeit, in der die Aufgaben komplexer werden“, weiß Thomas Henrichsmann. Der 40-jährige Familienvater von zwei Söhnen, hauptberuflich Leiter eines Handwerksbetriebs, tritt die Nachfolge von Christoph Remki als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr an.
„Das Amt steht und fällt mit dem Rückhalt“
Aber nicht allein: „Der (administrative) Aufwand für die Wehrführung und die Zahl der Einsätze ist in den vergangenen Jahren extrem gestiegen; das ist mit zwei Leuten nicht zu schaffen. Und letztendlich sind wir alle junge Familienväter, deshalb bin ich sehr froh, dass wir das zu dritt schultern.“ Bereits seit 2023 hat der Leiter der Feuerwehr aufgrund zeitaufwendigerer Aufgaben im Ehrenamt zwei Stellvertreter. Henrichsmann und Thomas Brünen, 46, Vater dreier Töchter, hauptberuflich Automatisierer, waren das zuletzt. Die Übergabe von Remki läuft seit zwei Jahren fließend. Henrichsmann rückt nun eine Stelle auf. Dafür unterstützt Florian Füssner, 35, Leiter technischer Vertrieb, ebenfalls junger Familienvater (ein Sohn, eine Tochter) jetzt die Wehrführung.
Neue Gesichter sind Henrichsmann, Brünen und Füssner höchstens nach außen hin. „Wir freuen uns, dass die Mannschaft sich für uns ausgesprochen hat. Das Amt steht und fällt mit dem Rückhalt“, meint Henrichsmann. Füssner ergänzt: „Aber man kann jetzt nicht ‚everbodys darling‘ sein, man muss vielleicht Entscheidungen treffen, die nicht jedem gefallen.“ Entscheidungen, weiß Brünen, „die über Leben und Tod entscheiden können. Wir haben eine Verantwortung gegenüber der Mannschaft wie für den Bevölkerungsschutz.“ Die drei „Neuen“, die sich „blendend verstehen“, sind sich sicher, „im Sinne der Wehr arbeiten und Aufgaben verteilen zu können“, etwa, was die Organisation der Bereitschaft und sinnvolle Beschaffungen betrifft.
Die Herausforderungen der Zukunft hat die neue Wehrführung ebenfalls im Blick: Gewerbegebiet und Einsatzfelder werden größer, der Beratungsbedarf steigt, zunehmende Bürokratie oder sich ständige ändernde Lehrmeinungen. Und, weiter Nachwuchs zu bekommen, „das wird kein Selbstläufer, das wird eine unserer Aufgaben sein, heutzutage noch für das Ehrenamt zu motivieren.“
In Wettringen habe man über Gruppendynamiken in anderen Vereinen Glück. Thomas Brünens „Leidenschaft“ für die Feuerwehr etwa wurde entfacht, als ihn ein Kumpel mit zum Schnuppertag bei der Feuerwehr nahm. Florian Füssner ließ sich von anderen Schützen überzeugen und erhielt seine Ausbildung darauf bei – Thomas Henrichsmann. Letzteren prägte auch seine Familie um Amtsvorgänger und Vater Werner Henrichsmann: „Wenn Papa und Opa im Einsatz waren, bin ich mit meiner Mutter im Auto hinterher und habe geguckt. Somit ist man da in gewisser Weise reingewachsen. Beide waren in Führungsposition und sind meine Vorbilder. Sie haben mir die Motivation gegeben, mich zu engagieren“, erklärt der neue Leiter der Feuerwehr. „Über Engagement kommt man zu Lehrgängen und irgendwann hat man die Kenntnisse, dass man im engeren Kreis Aufgaben übernehmen kann. Voraussetzung ist immer Engagement.“ Brünen und Füssner erlebten das ähnlich.
Einen „Cut“ in der Arbeit mit und unter Christoph Remki wird der Leitungswechsel aber nicht bedeuten, betonen Thomas Henrichsmann, Thomas Brünen und Florian Füssner: „Wir wollen im Prozess, der von uns ja schon mitgestaltet worden ist, nicht plötzlich das Ruder herumreißen.“